Nach der ausgiebigen Nassbehandlung war „Jan Hus“ für die sichernde Kaschierung mit Japanpapier vorbereitet. Noch im trockenen Zustand ordneten wir zunächst alle größeren Fragmente innerhalb des Drucks zu, um sie in die Kaschierung einzubeziehen.
Anhand der Vorzustandsaufnahmen werden die schon bei der Kaschierung einzusetzenden Fragmente sortiert (v.l.n.r: Leonie Müller, Irene Brückle, Ute Henniges).
Der Druck wurde mit einer Unterlage aus Hollytex® auf einem von unten beleuchteten Glastisch liegend mit Wasser getränkt. Auf diesem flachen Wasserbett ließen sich auch die alterungsbedingt deformierten und fragmentierten Teile in die korrekte Position schieben, wobei das Durchlicht der Kontrolle diente. Danach wurde überschüssiges Wasser mit Hilfe von Löschkartons entfernt. Der Druck wurde gewendet und dabei auf eine silikonbeschichtete Folie transferiert, worauf weitere Feinkorrekturen in der Position der Fragmente erfolgten.
Positionierung der Fragmente auf dem mit Wasser getränkten Druck (v.l.n.r.: Ute Henniges, Leonie Müller, Irene Brückle).
Ein Kozo-Japanpapier wurde auf einer Polyesterfolie liegend mit einer Mischung aus Weizenstärkekleister und Methylcellulose angestrichen. Dazu wurde auf einer vorbereiteten Bodenfläche gearbeitet.
Auftrag des Klebstoffs auf das Japanpapier (v.l.n.r.: Irene Brückle, Leonie Müller)
Um das angestrichene Japanpapier auf dem großformatigen Druck zu platzieren, wurde es mit Hilfe der Folie von der unteren Kante des Drucks ausgehend durch Streichen mit einem breiten Pinsel angelegt und damit rückseitig aufgeklebt.
Die Folie mit dem klebstoffbeschichteten Kaschierpapier wird auf der Rückseite des vorbereiteten, noch feuchten Drucks abgesenkt. Die Pinselbewegung gibt dabei die Geschwindigkeit des Absenkens der Folie vor (v.l.n.r: Leonie Müller, Franziska Leidig, Ute Henniges).
Nach dem Kaschieren wurde der Druck gewendet, sodass die Bildseite oben lag. Die klebstoffbeschichteten Ränder des Kaschierpapiers wurden durch Aufkleben von Japanpapier abgedeckt, um die Trocknung gleichmäßig zu gestalten. Während der Klebstoff noch feucht war, konnten letzte kleine Korrekturen durch Schieben der Fragmente erfolgen. Die Trocknung erfolgte zwischen leicht beschwerten Filzen.
Detailarbeit im Durchlicht